.Facebook „Shops“ kommt und könnte Amazon richtig Konkurrenz machen
Facebook hatte ja schon länger eine Art „Shop“ für Händler bereitgestellt. Doch der war bisher recht einfach und rudimentär gehalten. Das was jetzt kommt, könnte die Kräfteverhältnisse im Onlinehandel jedoch mächtig verschieben. Denn hier geht es um den direkten Kundenzugang.
Bereits seit letzter Woche können Händler nun unkompliziert Online-Shops erstellen, die über Facebook und Instagram erreichbar sind. Dabei verspricht Facebook eine einfache Handhabung sowie weitgehend kostenlos zu sein. Im Gegensatz zu den bereits bestehenden Facebook Shops können diese nun auch nach außen auftreten. Der Shop kann jetzt wie eine Microsite personalisieren werden – mit Headerbild, personalisierten Farben, usw. Zudem kommt die hochinteressante Möglichkeit zum „Live Shopping“: Händler können hier live via Video-Livestream verkaufen. Punkten will Facebook auch mit der Verknüpfung seiner verschiedenen Dienste. So wird man einen Online-Shop per WhatsApp, den Facebook Messenger oder die Chatfunktion von Instagram anschreiben können. Wenn im Facebook-System eine Kreditkarte hinterlegt ist, kann man direkt damit bezahlen. Das Aus- und Anprobieren – etwa von Kosmetik, Kleidung oder Brillen – soll mit Hilfe der sogenannten „erweiterten Realität“ (Augmented Reality) erleichtert werden, bei der virtuelle Inhalte auf dem Display mit realen Bildern gemischt werden. So kann man etwa Make-Up-Farben auf dem Gesicht oder Möbelstücke im Zimmer einblenden. Zudem arbeitet das Online-Netzwerk auch an einer Integration von Bonuspunkte-Programmen. Größter Vorteil der Lösung direkt auf Facebook und Instagram: mobile first, quasi keine Ladezeit und die Option es direkt zu kaufen.
(Quelle: Facebook)
(Quelle: Facebook)
Und genau dieser direkter Produkt- und Kundenzugang wird der große Vorteil von Facebook Shops sein. Denn im Gegensatz zum Online-Riesen Amazon verbringen die Nutzer hier Zeit, weil es ihnen Spaß macht. Weil es ein Zeitvertreib ist. Nämlich um genau zu sein 79 Minuten am Tag. Die Altersgruppe von 16 bis 19 Jahren verbringt laut Statista gar 150 Minuten in sozialen Netzwerken. Und von diesen 150 Minuten gehen 72 an Instagram. Die Verkaufsplattform von Amazon hat dabei eher Großhandelsatmosphäre. Die Kunden müssen sie direkt ansteuern. Und das fällt bei Instagram und Facebook in Zukunft weg.
.FAZIT
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Mit 2,6 Milliarden Nutzern könnte Facebook die Gewichte im Online-Handel verschieben – und bekommt zugleich Zugang zu neuen Daten über das Kaufverhalten.